https://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20090128233854AA7nTBs
Im Sommer des Jahres 1891 wurde der Auktionator von Watertown im amerikanischen Bundesstaat South Dakota zu einem heruntergekommenen Anwesen gerufen. Der Besitzer war verstorben und Geld für die Beerdigung nicht da, aber in einer großen Scheune stand allerhand Krempel, und der sollte nun zu Geld gemacht werden. Dem Auktionator fielen sofort einige riesengroße Rollen bemalter Leinwand ins Auge. Flusslandschaften waren da zu sehen, Dorfansichten und bunte Urwaldpanoramen. Der Auktionator benachrichtigte sofort das Opernhaus der Stadt, und so kam es, dass das einstmals berühmteste und wohl für alle Zeiten größte Gemälde der Welt, in Stücke geschnitten, als Bühnenhintergrund für Opernaufführungen herhalten musste.
Der Schöpfer des Gemäldes war ein Maler namens Banvard, John Banvard. Einst war Banvard reich gewesen, unermesslich reich sogar. Seine Spezialität waren lebensgroße Landschaftsbilder, gemalt auf eigens für ihn hergestellter, über hundert Meter langer Leinwand. Aufgerollt wie ein Teppich wurde sie vor der staunenden Zuschauermenge langsam ab- und auf der anderen Seite der Bühne wieder eingerollt. Währenddessen gab Banvard zu der vorbeiziehenden Landschaft Erklärungen ab. Mit solchen Shows war Banvard berühmt geworden.
Sein Meisterstück war ein Panorama des Mississippistroms, von St. Louis bis New Orleans. Zwei Jahre lang hatte Banvard den Fluss befahren und Skizzen gemacht. In einer eigens errichteten Scheune bei Louisville hatte er angefangen zu malen, zwei Jahre später war das Kolossalpanorama fertig, dreieinhalb Meter hoch und 800 Meter lang. Im Sommer 1846 zeigte Banvard das Gemälde erstmals einem begeisterten Publikum. Danach ging es auf Wanderschaft. Auf der ganzen Welt drängelten sich die Menschen vor Banvards Rolle, um den Mississippi zu sehen, sogar die englische Königin Victoria bat um eine Privataudienz. Von den Millionen, die er damit einnahm, ließ Banvard auf Long Island bei New York ein Schloss errichten, eine Kopie von Windsor Castle in England, nur das Beste für sich und die Seinen.
Das Gemälde von WernerTuebke ist 123m lang 14m hoch.
Das Gemälde von John Banvard ist 800m lang 3,50 hoch.
gruss
urban1
urban1 · vor 9 Jahren (06. August 2017 – 10:25 Uhr)
